Auf dieser Seite habe ich auf dieser Seite einige praktische Hinweise und Erfahrungen zum Arbeiten und Leben in Schweden zusammengestellt. Einige der Informationen sind veralten schnell, daher bitte zusätzlich aus aktuellen Quellen informieren. Generell gilt, dass eine Auswanderung steht und fällt mit der Eigeninitiative, Vorbereitung und Kreativität beim Beschaffen von Informationen und Lösen von Herausforderungen. Die meisten Informationen stammen aus eigener Erfahrung 2004, und wurden grundlegend überarbeitet 2009, 2014 und zuletzt 2018.
Sommerurlaub ist eine Sache. Das tägliche Leben eine andere. Und wer Schweden nur zur Erholung im Sommer (oder vielleicht sogar nur aus Büchern) kennt, sollte es sich zunächst einmal auch im Alltagsleben und zur kälteren (und dunkleren) Jahreszeit ansehen.
Wer sich dieser Punkte bewusst ist, darf weiter lesen...
In Schweden sind Referenzen bei der Bewerbung wichtig. Man braucht sie zwar nicht im Lebenslauf mit anzugeben, sollte aber darauf gefasst sein, beim Vorstellungsgespräch nach solchen gefragt zu werden. Und es ist durchaus auch üblich, dass man die Referenzpersonen anruft und nachfragt.
Ein paar weitere Tipps zum Bewerben gibt es bei Arbetsförmedlingen.
Aufenthaltsrecht - Ein Aufenthaltsrecht hat man als EU-Bürger automatisch, sofern man seinen Aufenthalt selbst finanziert, zum Beispiel durch Arbeit, als Rentner oder gegebenenfalls durch Kapitalmittel. Man muss sich jedoch innerhalb von drei Monaten nach Einreise bei der Einwanderungsbehörde Migrationsverket registrieren.
Ferner braucht man als EU-Mitbürger keine Arbeitserlaubnis, die hat man automatisch.
Personennummer - Eine schwedische Besonderheit. Mit dieser Nummer, die aus dem Geburtsdatum und vier weiteren Ziffern besteht, identifiziert man sich überall. Ohne Personennummer bekommt man kein (Festnetz-)Telefon, kein Bankkonto und stößt auf Probleme bei der Wohnungssuche - eigene Erfahrung. [Diese Einschränkungen gelten i.d.R. nicht für Austauschstudenten, denn die Personennummer bekommt nur, wer sich für mindestens ein Jahr im Land aufhalten wird.]
Die Personennummer bekommt man erst nach Einreise nach Schweden und wenn man über eine feste Adresse verfügt. Hierzu meldet man sich bei der Finanzbehörde Skatteverket an. Diese Behörde erfüllt zugleich die Funktion des Einwohnermeldeamtes. Für die Neuanmeldung ist eine Bescheinigung über das Aufenthaltsrecht durch das Migrationsverket nötig.
Da die Personennummer erst erteilt werden kann, wenn man eine feste Wohnanschrift in Schweden hat, kann sie nicht vorab via Botschaft oder Konsulat beantragt werden. (Ein kleines Henne-Ei-Problem also: Ohne Personennummer ggf. keine Wohnung und ohne Wohnung keine Personennnummer - aber normalerweise lösbar.)
Führerschein - Ein in Deutschland (oder anderen EU-Staaten) ausgestellter Führerschein gilt in Schweden unbeschränkt weiter. Man kann ihn in einen schwedischen umtauschen, braucht es aber nicht. Nachteil eines Umtausches ist, dass die schwedischen Führerscheine jeweils nur 10 Jahre gelten und dann erneuert werden müssen. Vorteil ist, dass ein schwedischer Führerschein auch als eine Art Personalausweis (ID-Kort, s.u.) verwendet werden kann.
Beim Umtausch der alten deutschen Führerscheinklasse 3 bleiben die Berechtigungen für 7.5-t-LKW (neudeutsch C1/C1E) erhalten. Seit 2013 hat Schweden die Führerscheinklassen C1/C1E eingeführt. (Davor wurden die Klassen als C mit Kennziffer 74 und CE mit Kennziffer 76 bezeichnet.) Die deutsche Erweiterung CE, Kennziffer 79 für Gespanne bis 18.5 t kann nicht umgeschrieben werden. Seit 2013 müssen Führerscheine schwerer Klassen alle 5 Jahre erneuert werden; dies gilt auch für C1/C1E.
Mehr Informationen: Transportstyrelsen - Körkortsportalen.
ID-Kort - eine Art Personalausweis für alle in Schweden lebenden Personen (jedoch ohne Nationalitätsangabe, daher kein Passersatz). Wird ausgestellt vom Skatteverket, dazu ist ein deutscher Pass (oder der Pass eines anderen EU-Landes), ausgestellt nach dem 1. September 2006, erforderlich. Diese Regelung ist neu seit Juni 2009, davor war es eine Zeit lang für Ausländer praktisch unmöglich, eine ID-Kort zu bekommen, da offiziell nur schwedische Identitätsnachweise beim ausstellen akzeptiert wurden. Hat man einen schwedischen Führerschein, gilt dieser als ID-Kort.
Mehr Informationen: Skatteverket.
In den Großstädten Göteborg und Stockholm herrscht Wohnungsmangel. Insbesondere zentral gelegene Wohnungen sind sehr begehrt und man muss sich regelrecht darum bewerben. Auch hier ist es üblich, dass Referenzen in Form des vorigen Vermieters oder Arbeitgebers gefordert werden. Viele Wohnungen auch (zeitlilch begrenzt) in zweiter Hand weiter vermietet ("andrahandskontrakt"). Insgesamt ist der Markt für Mietwohnungen erheblich angestrengter als in Deutschland. Insgesamt hat sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt in den letzten Jahren, ähnlich wie in Deutschland, verschärft.
Tipps:
Wie bei allen Umzügen hängt alles von rechtzeitiger Planung und sorgfältiger Durchführung ab. Für große Haushalte sind Profis gefragt. Kleine Umzüge lassen sich mit Miettransporter (3.5-Tonner oder 7.5-Tonner) selbst bewältigen. 7.5-Tonner muss man in Deutschland mieten, in Schweden ist diese Fahrzeugklasse praktisch nicht zu bekommen. Informationen zu den Frachtraten der Fähren gibt es unter:.
Dazu kann man unter Umständen bei Bedarf für den Ausladevorgang in Schweden bei einer lokalen Möbelfirma Helfer zum Ausladen auf Stundenbasis anzuheuern.